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Epidemie 2014 in Westafrika
CDC: Regionale Verteilung der bestätigten und verdächtigen Erkrankungsfälle während der Ebolafieber-Epidemie in Westafrika 2014
Die Ebola-Epidemie in Westafrika brach zunächst in Guinea in der Präfektur Macenta und der Präfektur Guéckédou aus. Laut WHO und dem Gesundheitsministerium in Guinea war auch die Hauptstadt Conakry
betroffen; der Schwerpunkt der Neuerkrankungen verlagerte sich ab Juli 2014 mit 454 Infizierten zunehmend nach Sierra Leone.
Eine Behandlungsstation in Telimélé im Westen von Guinea konnte bereits wieder geschlossen werden.
In Liberia wurden hingegen Erkrankungen in sieben Bezirken bestätigt, darunter in der Hauptstadt Monrovia, wo bis Ende Juli ein Ebola-Behandlungszentrum aus Zelten, ergänzend zu den bestehenden Krankenhäusern, aufgebaut wird. Ein Behandlungszentrum besteht bereits in Foya im Bezirk Lofa im abgelegenen Grenzgebiet zu Guinea, wo auch Ärzte ohne Grenzen in Voinjama seine Aktivität verstärkt.
Liberia will angesichts des Ausbruchs alle Grenzen zu den Nachbarstaaten schließen. Ausgenommen seien zwei Flughäfen und drei andere Grenzpunkte.
Internationale Hilfemaßnahmen kamen aufgrund politischer und gesellschaftlicher Probleme nur schleppend in Gang. Ein großer Teil der Bevölkerung ist über die zunächst grippeähnlichen Symptome und den Infektionsweg des Virus schlecht oder gar nicht informiert, sodass Infizierte nicht früh genug isoliert werden und gegebenenfalls weitere Personen anstecken. Auch ist das Misstrauen gegenüber ausländischen Ärzteteams und den inländischen Behörden groß, denn es gab Gerüchte, dass Helfer das Virus eingeschleppt hätten.
So brach das Rote Kreuz eine Hilfsaktion ab, nachdem Mitarbeiter bedroht worden waren. Ein Krisentreffen derWeltgesundheitsorganisation (WHO) in Ghana am 2. und 3. Juli 2014 sollte die Teilnehmerstaaten dazu bringen, die Epidemie offiziell anzuerkennen, und die Ausbreitung über die Landes-grenzen hinaus verhindern.
Inzwischen droht beispielsweise die Regierung von Sierra Leone mit Strafen, falls Kranke versteckt würden. Nötig seien laut WHO eine effektive Analyse und eine Rückverfolgung der Kontakte mit Erkrankten (englisch: contact tracking) sowie eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Die WHO sprach aber keine generellen Reisebeschränkungen aus.
Liberia hingegen plante zunächst wohl nicht einmal eine Aufklärungskampagne.
Ebolavirus-Epidemie in Westafrika 2014, betroffene Länder und Zahl der infizierten Personen bzw. Zahl der Todesfälle (inkl. Verdachtsfälle)
Ebolavirus-Epidemie in Westafrika 2014 (inkl. Verdachtsfälle)
- rot - Zahl der infizierten Personen
- schwarz - Zahl der Todesfälle
Eine hohe Überlebensrate von 63 Prozent im Behandlungszentrum des Donka-Krankenhauses in Conakry, wo seit dem 25. März 59 bestätigte Ebolaerkrankte behandelt wurden, steht im Kontrast zur geringeren
Überlebensrate auf dem Land.
Gerade wenn erst spät medizinische Hilfe in Anspruch genommen wurde, wie zu Beginn der Epidemie in Guéckédou, habe es eine sehr geringe Überlebenschance gegeben. Behandlungseinrichtungen wurden daher vor allem im Grenzgebiet der drei Staaten abseits der großen Zentren aufgebaut, unter anderem in Kailahun, Koindu und Buedu im Bezirk Kailahun. 200 lokale Gesundheitshelfer wurden dort ausgebildet.
Zu den am 20. Juli im Labor bestätigten 786 Erkrankungen in Westafrika (1093 insgesamt) mit 660 Toten (davon 442 bestätigt) sind noch weitere inzwischen an Ebola Erkrankte sowie Todesfälle hinzuzuzählen. Die Weltgesundheitsorganisation berichtet regelmäßig in englischer Sprache darüber (mit klarer Übersichtstabelle).
Am 4. August gab die Weltbank bekannt, den betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leona durch eine Nothilfe bis zu 200 Mio. US-Dollar (149 Mio. Euro) zur Verfügung zu stellen.
Ebenfalls finanzielle Hilfen wurden von der Afrikanischen Entwicklungsbank (60 Mio. US-Dollar) und der WHO (100 Mio. US-Dollar) zugesagt.
Zwei in Afrika arbeitende US-amerikanische Infizierte sollen laut Medien-berichten mit einem experimentellen Serum behandelt worden sein, das bis dahin nur an Affen getestet wurde.
Nachträgliche Untersuchungen von Blutproben aus Sierra Leone, die bereits zwischen 2006 und 2008 zwecks Lassafieber-Diagnostik gewonnen worden waren, ergaben serologische Hinweise darauf, dass Ebola-Infektionen bereits in diesen Jahren auftraten, aber nicht erkannt wurden.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) warnt inzwischen vor dem Verzehr von Fledermäusen, anderen Wildtieren und Kadavern, da diese Überträger des Virus sein können.
Das Auswärtige Amt rät seit dem 1. August 2014 von Reisen in die Gebiete ab. Seit dem 5. August 2014 gilt darüber hinaus auch eine förmliche
Reisewarnung für die Länder Liberia, Guinea und Sierra Leone.
In der ersten Augustwoche 2014 wurden erste Infektionsfälle in Nigeria bekannt, darunter ein Arzt.
Zwei infizierte US-Amerikaner wurden in die Vereinigten Staaten ausgeflogen.
Die spanische Luftwaffe evakuierte ebenfalls einen Staatsbürger.
Am 8. August 2014 erklärte die WHO die Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotfall.