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Impfung

"Ebola-Impfung wird sehr teuer"

 

Die Hoffnungen auf einen Impfstoff gegen Ebola sind groß. Erste Freiwilligentests laufen an. Experten rechnen damit, dass ab 2015 mit den Impfungen begonnen werden kann. Aber die werden teuer.

 

DÜSSELDORF  13.11.14

 

Die internationale Gemeinschaft muss mit hohen Kosten für die Impfungen gegen Ebola rechnen. "Eine Impfung wird sicher über 100 Euro kosten", sagte der Chef der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin Leipzig, Professor Bernhard R. Ruf, am Mittwoch bei einem Gesundheitskongress auf der Medizinmesse Medica in Düsseldorf.

 

In Afrika, wo geimpft werden müsse, könnten sich die Menschen solche Summen nicht leisten. "Da sind die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Industrie gefragt."

 

Forscher in Deutschland erproben derzeit einen Ebola-Impfstoff an Menschen. Er soll nach Angaben des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in den nächsten sechs Monaten an zunächst 30 Freiwilligen getestet werden.

 

Der Weg des Ebola-Virus in Westafrika

 

Die Ebola-Epidemie in Westafrika sorgt für Tausende infizierte Menschen - und Tausende Tote. Der Ausbruch geht auf ein zweijähriges Mädchen zurück. 

 

Der von der WHO zur Verfügung gestellte Wirkstoff bestehe aus einem ungefährlichen Trägervirus, in den ein kleiner Baustein aus dem Ebola-Virus eingebaut sei. Ein Infektionsrisiko für die Probanden bestehe nicht.

Im Falle erfolgreicher Tests könnte der Impfstoff nach Angaben des UKE etwa ab Herbst 2015 eingesetzt werden.

 

Impfstart im Frühjahr?

 

Ruf hält es für möglich, dass die Ebola-Impfung sogar schon vom kommenden Frühjahr an zum Einsatz kommen könnte. Die Frage sei aber, wie viel Impfstoff es dann gebe.

 

Alle neuen Impfstoffe seien von der Produktion und Forschung her sehr teuer. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Ebola-Impfung "rasch funktionieren" werde. "Ebola ist eine klassische Virusinfektion", sagte Ruf.

Beim Ebola-Virus gebe es bisher nur wenige Subtypen - etwa fünf an der Zahl. Es gebe auch keine Medikamentenresistenz.

 

Noch in dieser Woche wollen auch Wissenschaftler der Uniklinik Tübingen im zentralafrikanischen Gabun beginnen, den Impfstoff an Freiwilligen zu testen. Weitere Studien laufen in den USA und sollen auch in der Schweiz starten.

 

Solange es aber keine Impfung gebe, "ist Hygiene das A und O", sagte der Tropenmediziner Ruf. Als Beispiel für einen erfolgreichen Kampf gegen Ebola nannte er Nigeria, das inzwischen von der WHO offiziell für Ebola-frei erklärt wurde.

 

Dies liege unter anderem auch daran, dass das ganze Land mit Hygiene-Aufklärung überzogen worden sei.

(dpa)

 

 

 

Spätestens seit 2012 wird an der Entwicklung von Impfstoffen gearbeitet; manche haben sich im Tierversuch sogar bei der Gabe zwei bis drei Tage nach der Infektion noch bewährt und zu einer Heilung geführt.

 

Seit September 2014 wird erstmals ein Impfstoff gegen das Ebolavirus vom National Institutes of Health der Vereinigten Staaten auf seine

Verträglichkeit an zwanzig gesunden Probanden geprüft.

 

Der Impfstoff besteht aus einem Schimpansen-Adenovirus, dem zusätzlich gentechnisch ein Ebola-Virusprotein eingepflanzt wurde, das eine Immunantwort auslöst. Das Schimpansen-Adenovirus wurde als Vehikel für das Ebola-Virusprotein ausgewählt, da es normalerweise keine Erkrankung beim Menschen auslöst.

Der Impfstoff wurde von der schweizerisch-italienischen Biotechfirma Okairos entwickelt, die im Jahr 2013 vom pharmakonzern GlaxoSmithKline 

übernommen wurde.

 

Forschung

 

Wissenschaftlern des USAMRIID gelang es im Jahre 2003, Mäuse durch Injektion von virusähnlichen Partikeln zu immunisieren. Anfang 2005 entdeckten Forscher um Steven Jones und Heinz Feldmann (University of Manitoba, Winnipeg, Kanada) eine erfolgreiche Impfung (aktive Immunisierung) bei Javaneraffen (Macaca fascicularis) mit einem abgeschwächten, lebenden, rekombinantenVesiculären-Stomatitis-Virus (VSV), das auf seiner Oberfläche ein so genanntes Glycoprotein des Zaire-Ebolavirus-Stammes „Kikwit“ produziert.

Nunmehr erhofft man sich eine baldige vorbeugende Impfmöglichkeit auch beim Menschen.

 

Forscher des US-Militärs haben 2010 ein Medikament, das die Virusreplikation hemmt, indem es sich an die RNA des Virus bindet, erfolgreich an Affen getestet. Dabei überlebten 60 % der Rhesusaffen und 100 % der vorher infizierten Makaken.

 

2011 verkündeten Forscher des Scripps Research Institute Erfolge mit einem von ihnen entwickelten Antikörper. „Forscher haben erstmals einen Antikörper entdeckt, der den tödlichen Sudan-Stamm des Ebolavirus außer Gefecht setzt." Der Antikörper verhindert, dass das Virus in das Innere der Zellen gelangt. Das eröffne eine Möglichkeit, einen Impfstoff gegen die Krankheit zu entwickeln, berichten Forscher im Fachmagazin Nature Structural & Molecular Biology.“

 

Die Estrogenrezeptormodulatoren Clomifen und Toremifen hemmen die Ebolaerkrankung in infizierten Mäusen.

 

Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 verhindert das Herzmittel Amiodaron das Eindringen von Ebolaviren in Zellen zumindest im Reagenzglas.